VERSTÖRUNGEN, DIE IM EXISTENTIELLEN KONFLIKT VERANKERT SIND.

Das enorme Problem von Unverständnis, Verlorenheit und Konditionierung.

Fast alle menschlichen Probleme basieren auf irgendeiner Art eines existentiellen Konflikts. Was ist ein existentieller Konflikt? Es ist ein sehr tiefgehendes Problem von Unverständnis, das aufgrund der Tatsache erscheint, dass wir Bewusstsein haben und uns der Existenz bewusst werden können, sie jedoch nicht in ihrer Totalität begreifen können; dieses Unverständnis ist seinerseits mit dem Leben verbunden, mit einem selbst und damit, was uns passiert. Das Unverständnis ist die Unzugänglichkeit zum Mysterium des Lebens und der Existenz.

Die existentiellen Konflikte sind Produkt unserer grundsätzlichen Kondition, nicht die gesamte Kapazität unserer Intelligenz nutzen zu können, sondern nur mehr oder weniger 10%, wohingegen wir zum Verständnis der Existenz 100% Zugang zu den Mitteln unseres Gehirns benötigen würden. Und genau hier, in der beschränkten Nutzung der Intelligenz, versteckt sich eine der grundsätzlichen menschlichen Konditionierungen, da wir uns der Beschränkung der nutzbaren Fähigkeit bewusst sind. Das verwandelt uns in Wesen mit einer grundlegenden Beschränkung in unserer Verständnisfähigkeit. Andererseits können wir nicht auf die in unseren Atomen gespeicherten Erinnerungen zurückgreifen, wir haben fast vollkommen vergessen, wer wir sind und woher wir kommen, deshalb sind wir verloren.

Somit haben wir zwei grundsätzliche Probleme, beschränkte Intelligenz und blockierte Erinnerung.

Wer bin ich? Warum existiere ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Ursprung? Wie wurde alles geschaffen? Warum bin ich hier? Das Fehlen von Antworten auf diese existentiellen Fragen – oder die eventuell hochkommenden teilweisen oder oberflächlichen Antwoten – generieren uns einen Hintergrund von Ungewissheit, Zweifel und Sinnlosigkeit. Viele Personen lösen dies, indem sie an etwas oder jemanden glauben, und Antworten finden, die auf Ideologien, Glaubensrichtungen oder sinnlosen Überlegungen beruhen. Auf diese Weise finden sie inneren Frieden und hören auf, sich Fragen zu stellen. Andere bevorzugen, unterhalb der Bewusstseinsschwelle zu leben, und auf Basis einer intimen, festklammernden und besessenen Beziehung mit allem Materiellen, entfremdet durch Dinge, die getan werden müssen, und je mehr diese automatisiert und programmiert werden können, umso besser. Wie auch immer die Reaktion eines jeden Individuums sein möge, im Grunde bezieht sie damit Stellung gegenüber dem Mysterium.

Diese aufgrund der Abwesenheit von Antworten und Verständnis hervorgerufenen existentiellen Konflikte produzieren alle Arten von Problemen, intern wie extern. Innerlich kann dies verschiedene Krankheitsbilder wie Angstzustände und/oder Depression generieren, sowie Demotivation, Fehlen des Sinns, Langeweile etc. Extern kann sich dies in operativen Unstimmigkeiten ausdrücken, emotionellen Gefühlsschwankungen, Suchten, konfliktgeladenen Beziehungen, Selbstmord…es ist offensichtlich, dass wir angesichts der Möglichkeit, desorientiert und verloren zu leben, zu überleben versuchen, in dem wir uns zerstreuen und an jemand oder an etwas festklammern.

Die Personen, die sich dem Körper, dem Materiellen, dem Gedanken, dem Erreichen von Vorgaben oder Zielen widmen, sind im allgemeinen Personen, die vermeiden, auf existentielle Konflikte einzugehen, tiefgehenden Reflexionen aus dem Weg gehen, und bevorzugen, sich mit Haut und Haar Glaubensrichtungen, körperlichen Annehmlichkeiten, Besitztümern etc. zu verschreiben. Doch die Personen, die das Spirituelle, die innere Entwicklung, das persönliche Wachstum, das Wohlbefinden in der Natürlichkeit suchen, sind Leute, die im allgemeinen irgendeine Art existentiellen Konflikts erkannt haben, der ihnen die Suche eröffnet hat. Sich stellen sich in Frage, so wie sie und das Leben sind, und die Gründe, weshalb die Existenz sie so und nicht anders gemacht hat.

Auf praktischer und operativer Ebene beeinflussen existentielle Konflikte auf enorme Weise die Personen in ihrem Gemütszustand und ihrer Glückseligkeit. Es macht einen großen Unterschied, zu wissen, warum wir hier sind, als zu leben, ohne es zu wissen oder eine Konfusion diesbezüglich zu haben.

Warum bin ich hier? Warum existiere ich? Warum bin ich, wie ich bin?

Zu fragen “warum?” bedeutet, in den existentiellen Konflikt hineinzugehen. Wenn ein Kind fragt, “warum gibt es Schilder an den Straßen?”, kannst du ihm antworten, “weil dadurch Unfälle vermieden werden”, doch das Kind fragt dann, “warum gibt es Unfälle?”, und du kannst alles mögliche antworten wie z.B. “weil die Leute die Regeln nicht respektieren”, und das Kind fragt weiter, “warum gibt es Regeln?”, worauf eine mögliche Antwort wäre, “weil es den Leuten gefällt, ungehorsam zu sein”…Sehr wahrscheinlich wäre die nächste Frage, “warum existiert der Ungehorsam?” Auf diese Weise würden wir an jenem Moment im Garten Eden ankommen, an welchem der Mensch aufgrund seines Rechts der freien Wahl entschied, von der Frucht zu essen und nicht der göttlichen Anweisung zu gehorchen. Doch könnten wir noch viel weiter gehen, wenn wir weiterfragen würden, warum…?

Wenn wir eine Umfrage machen würden mit der Frage “Warum existierst du?, gäbe es mehrere Gruppen von Antworten, eine dieser Gruppen würde auf das Mysterium der Existenz verweisen, und antworten:

·       Aufgrund eines Unfalls.

·       Durch Zufall.

·       Einfach so.

Eine andere positivistische Gruppe gäbe etwas praktischere Antworten:

·       Weil ich eine Mission erfüllen musste.

·       Weil es ein Geschenk der Existenz ist.

·       Weil uns die Schöpfung oder Gott die Gelegenheit gegeben haben, zu genießen.

Eine andere etwas negativere Gruppe würde antworten:

·       Weil ich bestraft werden musste.

·       Weil sich jemand getäuscht hat oder es einen Fehler gab.

·       Weil der Schöpfer ein Scheißkerl ist.

Eine andere Gruppe mit mehr Vorstellungskraft würde antworten:

·       Weil das Bewusstsein innerhalb der Materie experimentieren wollte.

·       Weil ein Spiel ausprobiert wird, da irgendeine Intelligenz diese virtuelle Realität geschaffen hat, von der wir glauben, dass sie real ist, um zu sehen, wie wir uns entwickeln.

·       Weil alles, was wir erleben, bereits passiert ist und wiederholt werden muss, um Fehler zu korrigieren.

Wie wäre deine Antwort?

Wie auch immer die Antwort sein möge, die du wählst oder ausarbeitest, sie wird nicht ausreichen, um das Leiden zu eliminieren, da die existientellen Probleme dieses nicht provozieren, sondern begleiten.

Das Leiden ist eine mehr oder weniger bewusste Wahl, beruht jedoch auf einer Entscheidung, währenddessen das Glück etwas natürliches ist, das keiner Wahl bedarf, sondern des Gegenteils, da es erscheint, wenn man aufhört zu wählen und zu fliessen beginnt. Die Glückseligkeit ist ein inhärentes Recht eines jeden Menschen; um nicht glücklich zu sein, müssen wir Entscheidungen treffen, Sachen tun, Ziele stecken, Steine in den Weg legen, destruktive Haltungen annehmen, widerstehen und kämpfen, verteidigen und angreifen…wie viele Dinge müssen getan werden, um unglücklich zu sein. Doch um glücklich zu sein, muss nichts getan werden, es reicht, wie Zeugen zu beobachten, ohne zu irgend etwas Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die menschliche Erfahrung ist im wesentlichen eine Erfahrung der Abgeschlossenheit. Nicht mit der Quelle verbunden zu sein, bedeutet, nicht den Ursprung zu kennen, nicht in Kontakt mit dem Ursprung sein zu können, von dem wir stammen.

Gemäß verschiedenen philosophischen Schulen oder Meistern aus allen Zeiten existieren viele Gründe für das menschliche Leiden:

·       Die Notwendigkeit, alles zu kontrollieren.

·       Der Wunsch, dass die Tatsachen und die Personen anders seien.

·       Von einer unmöglichen Idee besessen sein.

·       Besitzen und sich an Besitztümern festklammern.

·       Wünschen, was man jetzt gerade nicht haben kann.

·       Denken, dass die Vergangenheit anders hätte sein müssen.

·       Wollen, dass die anderen ihre Art zu sein ändern.

·       Nicht jederzeit zu akzeptieren, was wir sind.

·       Nicht das Leben genießen können.

·       Dinge tun, die uns nicht gefallen oder zu welchen wir keine Gefühlsbeziehung haben.

·       Uns an Dinge, Glaubensvorstellungen, Personen und Beziehungen klammern.

·       Ungelöste oder nicht geheilte Traumas gehabt zu haben.

·       Dingen und Personen gegenüber eine negative oder pessimistische Haltung zu haben.

·       Das Herz verschlossen zu haben, um nicht zu fühlen und den Schmerz zu vermeiden.

Meine Position bezüglich des Ursprungs des Leidens ist verschieden in dem Sinn, dass diese Ursache in Wirklichkeit Konsequenzen einer anderen, tiefliegenderen Ursache sind, diese tiefliegendere Ursache nenne ich den Ursprung. Und gemäß meiner Wahrnehmung ist dies das Bewusstsein, das auf dieser materiellen und transitorischen Ebene die Möglichkeit gegeben hat, Unbewusstsein zu schaffen und zu haben. Alle vorher genannten Punkte sind Unterprodukte des Unbewusstseins. Beispiel: nur vom Unbewusstsein aus kannst du versuchen wollen, alles zu kontrollieren oder die Gelegenheit zu verpassen, das Leben zu genießen. Nur vom Unbewusstsein aus kann man das Herz verschliessen, um keinen Schmerz zu fühlen.

Wenn sich das Bewusstsein innerhalb eines endlichen, begrenzten, vergänglichen, konditionierten Raums befindet, wie z.B. innerhalb eines lebendigen Organismus, generiert sich in diesem Organismus eine Fähigkeit, sich der Existenz und seiner eigenen Existenz bewusst zu werden. Diese Kapazität ist derart überwältigend für ein lebendiges Wesen, dass es unvermeidlicherweise Unbewusstsein produzieren muss, um sich verstecken und vergessen zu können, und sich in viel bequemeren und automatischen, begrenzten und leicht zugänglichen Räumen bewegen zu können. Das Bewusstsein ist unendlich und Einheit, das Unbewusstsein ist Beschränkung und Dualität. Im Bewusstsein leben heißt, ständig beschränkt, geteilt und abgeschlossen zu sein.

Diese menschliche Erfahrung, sei es durch ihren Entwurf oder unseren Lebenweg, ist ein Irren durch das Unbewusstsein, im Versuch, uns bewusst zu werden, wir versuchen auf tausenderlei Weisen und mit allen Arten von Techniken, bewusster zu werden. Es ist eine Erfahrung des Unverständnisses, an welche wir uns nie gewöhnen, und weshalb derer so viele von uns so wacker versuchen zu begreifen.

Das Unverständnis ist Konsequenz des Unbewusstseins, und beide sind Teil der menschlichen Kondition. Deshalb behaupte ich, dass die menschliche Erfahrung eine Erfahrung des Verbindungsverlusts ist, welche eine spirituelle Suche der Wiederverbindung generiert, um das Bewusstsein und das Verständnis zurückzugewinnen. Viele sagen, dass sie ständig mit der Quelle verbunden sein wollen, manchmal schaffen sie es eine zeitlang und dann schliessen sie sich ab, leiden darunter, fühlen sich schuldig deshalb, und versuchen auf alle möglichen Weisen, zur Verbindung zurückzukehren, verlieren jedoch aus dem Auge, dass die menschliche Erfahrung im wesentlichen aus dem Verlust der Verbindung besteht. Wir sind eine spirituelle Energie, die von der Quelle getrennt wurde, um in einem Körper zu leben und die Möglichkeit zu haben, menschliche, körperliche und konditionierte Erfahrungen zu haben.

Zur Unendlichkeit zu gelangen, heißt, die gesamte Intelligenz freizusetzen, zur Ewigkeit zu gelangen, heißt, sich von allen Erinnerungen zu befreien. Doch aufgrund unserer Nichtverbindung haben wir keinen Zugang. Angesichts dieser beiden großen Beschränkungen sind wir anfälllig, an der Ignoranz und dem Vergessen zu leiden.

Damit wir den Ursprung des Leiden begreifen können, müssen wir das Herz für das Unverständnis öffnen, um uns in die verschiedenen Konditionen zu vertiefen, welchen wir unterworfen worden sind. Doch dies ist Thema des nächsten Artikels.

Alberto José Varela

 

Folgend eine Liste der nächsten Ayahuasca International Retreats in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2017, die die Einnahme von Ayahuasca mit psychotherapeutischer Arbeit verbinden:

München, 30. März – 2. April

Salzburg, 30. März – 2. April

Hannover, 6. – 9. April 

Berlin, 13 – 16. April

Wien, 13. – 16. April 

Köln, 20. – 23. April

Berlin, 27. – 30. April 

Schweiz, 27. – 30. April

München, 4. – 7. Mai

Salzburg,  4. – 7. Mai 

Berlin, 11. – 14. Mai

Wien, 18. – 21. Mai 

Köln, 18. – 21. Mai

Berlin, 25. – 28. Mai 

Hannover, 1. – 4. Juni

München, 1. – 4. Juni 

Salzburg, 1. – 4. Juni

Schweiz, 8. – 11. Juni 

Berlin, 8. – 11. Juni

Wien, 14. – 18. Juni 

Köln, 15. – 18. Juni

Berlin, 22. – 25. Juni

Klicke hier für die komplette Liste und Informationen der nächsten Ayahuasca International Retreats 2017Darin finden sich weiterführende Links zu jedem einzelnen Retreat.

Für Buchungen oder Anfragen schreibe bitte an [email protected]

 

Elige un Idioma

Selecciona tu Idioma