DAS ENDE VON DIABETES?

«Harmin (eine der Komponenten von Ayahuasca) ist die erste Verbindung, welche in der Lage ist, menschliche insulinproduzierende Zellen in einem solchen Ausmass zu vermehren, dass es eine therapeutische Wirkung haben kann.»

Andrew Stewart, Hauptautor der Studie und Direktor des Instituts für Diabetes, Adipositas und Metabolismus am Mount Sinai Medical Center.

ARTIKEL IN DER ZEITUNG «EL ESPECTADOR», Sparte Gesundheit.

11. März 2015 – 22:08 Uhr

Von Zeit zu Zeit erteilt die traditionelle Medizin Ärzten und Patienten, die an ihrer Weisheit zweifelten, eine gute Lektion. Dieses Mal ist die die Überraschung in einer der heiligen Pflanzen der kolumbianischen indigenen Tradition verborgen: Ayahuasca oder Yagé (Banisteriopsis caapi).

Ein Team von Wissenschaftlern des berühmten Medizininstituts Mount Sinai, New York, glaubt, dass diese Pflanze, wie auch die Pflanze Harmelraute aus dem Nahen Osten (Peganum harmala, auch bekannt als syrische Steppenraute), in ihren chemischen Zusammensetzungen eine Substanz verbergen, welche Diabetes heilen könnte. Diese Krankheit (Diabetes Typ 1 und 2) betrifft rund 350 Millionen Menschen auf der ganzen Welt und bis heute gibt es keine kurative Behandlung.

Diabetes wird hauptsächlich durch eine Fehlfunktion der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse verursacht. Wenn diese Zellen aufhören, Insulin zu produzieren, kann der Körper den Glukosespiegel (Zucker) im Blut nicht mehr kontrollieren, was zu einem allgemeinen Ungleichgewicht im Stoffwechsel führt. Patienten leiden zuerst unter Symptomen wie verschwommenem Sehen, übermässigem Durst, Gewichtsverlust und häufigem Wasserlassen, und darauf folgen ernsthaftere Probleme, wie beispielsweise Augenschäden, Nervenschäden oder Nierenschäden. Das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle nimmt dramatisch zu.

Das Forschungsteam von Mount Sinai beschloss, sich auf die Suche nach einem Molekül zu machen, das in der Lage ist, die Replikation von Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zu stimulieren. Dieser therapeutische Ansatz wurde seit Jahren verfolgt, aber bis jetzt zeigten sich die Zellen resistent gegen diese Bemühungen. Die Liste der Moleküle, welche die Forscher für Versuche an Zellmodellen von Mäusen und Menschen auswählten, umfasste mehr als 100’000 Moleküle.

Am Ende des Experiments, dessen Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Nature Medicine» veröffentlicht wurden, verwarfen die Forscher 99,9% der Moleküle. Aber sie fanden eine Nadel in diesem riesigen Heuhaufen. Das Molekül Harmin, verborgen in Ayahuasca und der Harmelraute, konnte die Anzahl der Betazellen verdreifachen.

«Obwohl noch viel Arbeit erforderlich ist, um die Spezifität und Potenz von Harmin und verwandten Verbindungen zu verbessern, sind wir der Ansicht, dass diese Ergebnisse einen wichtigen Schritt in Richtung einer Zukunft mit einer effektiveren Behandlung von Diabetes darstellen», bestätigte Andrew Stewart, Hauptautor der Studie und Direktor des Instituts für Diabetes, Adipositas und Metabolismus des Mount Sinai Medical Center, in einer Stellungnahme.

«Harmin ist die erste Verbindung, welche in der Lage ist, menschliche insulinproduzierende Zellen in einem solchen Ausmass zu vermehren, dass es eine therapeutische Wirkung haben kann», sagte der spanische Biologe Adolfo García Ocaña, Co-Autor der Studie, in einem Interview mit der Zeitung «El País».

Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass die Verabreichung von Harmin bei übergewichtigen Mäuse zu einer Verringerung des Glukosespiegels, der freien Fettsäuren und der Triglyceride im Blut führte und zudem eine verbesserte Insulinempfindlichkeit bewirkte.

Die Arbeit ist jedoch noch nicht beendet und es sind langfristige Anstrengungen erforderlich, um diese Verbindung in ein Medikament zu verwandeln, das für Patienten verfügbar ist, die es benötigen.

 


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ORIGINALARTIKEL (SPANISCH): Yagé, Chance gegen Diabetes

Eine Substanz, die in dieser traditionellen Pflanze vorhanden ist, könnte eine Krankheit heilen, von der 380 Millionen Menschen betroffen sind.

https://www.elespectador.com/noticias/salud/yage-promes-a-contra-diabetes-articulo-548866

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