DIE DEMUT FRAGT SICH: BIN ICH VERRÜCKT GEWORDEN?
Es existiert eine Liebe zwischen den Elementen der Systeme, die das unendliche Leben erschaffen; eine existenzielle Romanze.
Mir ist nicht genau klar, wer ich bin. Ich weiß, dass ich ein Lebewesen und ein Teil vieler Systeme bin. Ich möchte hiermit eine Erklärung an all diese Systeme abgeben, zu denen ich gehöre, und die nicht in Verbindung zu meinem Artikel aus dem Jahr 2008 über die “ERKLÄRUNG EINES HOCHMÜTIGEN” steht, in welchem ich mich zu einem selbstständigen System aus meiner eigenen Evolution heraus deklariere. Diesmal geht es um die “ERKLÄRUNG DER BESCHEIDENHEIT.” Es ist eine von männlichem Charakter, welche die Verbindung aller Dinge versteht, so verschieden sie auch sein mögen. Alle meine schriftlich verfassten Erfahrungen basieren auf dem Bewusstsein, welches sich in mir von klein auf entfaltet hat und mir gezeigt hat, dass ich Teil eines großen Ganzen bin. Ich fühle mich weder überlegen, noch bescheiden- es sind lediglich Aspekte, die zum Erkennen des eigenen Seins und des fernen Jenseits dienen. Die Überlegenheit hilft mir, den Blickwinkel nach innen auszurichten, und die Bescheidenheit nach außen.
Beide Ansichten sind gesund und nötig, um die internen und externen Begrenzungen überwinden zu können. Wenn du dich mir anschließt, kannst du von diesem Augenblick an mit einem klaren Blick die Außenwelt betrachten, die Existenz und all seine Komponenten. Nur aus einer bescheidenen Haltung heraus können wir Liebe für die Dinge entwickeln, die für viele unerkannt bleibt.
Die Lieben zwischen Instabilität und Ausgleich
Die meisten Zusammenschlüsse und Beziehungen unsere Existenz sind so verwunderlich, dass sie verstanden werden sollten. Ein einzelnes Atom ist ein gültiges System, ebenso die gesamte Galaxie. Jegliche noch so kleine Existenz koexistiert durch den Austausch mit einer größeren. Der Körper ist ein System, so auch die Krankheit. Manchmal führt dieses Zusammenwirken zu einer Disharmonie, welches weitere Systeme angreift. Dieser Fall tritt bei psychologischen Erkrankungen oder Leiden durch die Koexistenz von Gesundheit und Glück ein. Sie ergänzen sich und gleichen die verschiedenen Tendenzen aus. Ein heilendes Spiel aus Probieren und Scheitern.
Es gibt Elemente, die für Ausgleich sorgen oder umgekehrt. Ihre Kollaboration ist existenziell. In diesem Sinne versteht man das Ganze als ein totales Chaos, als eine konstante und nach Ordnung strebende Bewegung. Alles wird aufgewühlt, um auf neue Weise geordnet zu werden. Die Ordnung ist also Unordnung und das eigentliche Geheimnis der Schaffung und Kreation. Das Chaos und der Unausgleich entsprechen demnach dem Verhältnis von Ordnung und Gleichgewicht. Die Liebe ist eine Antwort dieser Zusammenfügung und in Wahrheit sind alle Elemente Teil eines Systems, auch wir Menschen. Wir stellen und konfrontieren uns mit Dingen. Wir verbinden uns immer und immer wieder, damit die Diversität und Evolution überhaupt möglich ist. Jedes System, ob klein oder groß, ist gleichzeitig Element einer höheren Ordnung. Und obwohl es wie ein Wunder erscheint und schwer zu verstehen ist, existieren alle Systeme durch die Führung einer Weisheit, einer allem überlegenen Über-Intelligenz. Ich nenne sie Liebe. Eine Stadt ist ein organisiertes System, ebenso eine politische Partei, eine Religion, ein Geldinstitut, die Familie, das Wohnviertel, eine Firma oder jegliche Art von Verbund. Ein Bienenstock oder ein Gebäude stellt ein System dar, ebenso ein Wohnhaus oder ein Ameisenbau, ein Ozean, eine Bergkette oder das Klima. Daher werden all diese Systeme von einer Energie geführt, die für das Unausgleichgewicht verantwortlich ist. Der Unterschied der verschiedenen Systeme zeigt sich in der Fähigkeit, den Ausgleich zwischen seinen Komponenten zu bewahren. Kommt es zu einer Disharmonie (nur durch die Liebe möglich) aktivieren sich automatisch Mechanismen, um den Ausgangszustand wiederherzustellen. Es ist alles eine Frage der Geduld und Zeit, denn am Ende findet alles seinen Ausgleich. Die Liebe gibt den Raum, sich der Probe auszusetzen. Jedem System wohnen unendliche Mechanismen inne, welche die Stabilität kontrollieren, um die innere Mitte zu bewahren oder zu ihr zurückzufinden. Jedes System kennzeichnet sich von Natur aus durch seine Instabilität und es bedarf daher der permanenten Bewegung zwischen beiden Seiten. Wie das zur Energiemessung eingesetzte Thermometer, welches die verschiedenen Temperaturen prüft und mechanisch reguliert: sie erhöht oder erniedrigt die Temperatur der Konflikte oder der Harmonie, um stabil zu bleiben. Der Ausgleich ist definiert durch ein unendliches und ewiges sich verändern; er bleibt nie stehen, sondern bewegt sich von Extrem zu Extrem: es ist kein statischer Wert, sondern eine variabler. Das ist die Essenz aller existierenden Systeme. Wer sich dessen bewusst ist, kann sich als Teil dieses Prozesses verstehen. Manchmal sind wir ein unausgeglichenes Element, manchmal sind wir ein ausgeglichenes. Die Liebe begleitet uns und schafft wieder Ordnung.
In deinen Händen trägst du ein System
Alle Mitwirkenden unserer Organisation, wie INNER MASTERY, AYAHUASCA INTERNACIONAL UND WEITERE UNTERNEHMEN DES VERBANDES, sind für uns in ihrem Zusammenschluss wie ein System. Jede Firma definiert sich über seine eigene Organisation, unabhängig vom eigentlichen Hauptsitz. Alle Mitglieder wirken auf ihre eigene Art und Weise: die Direktoren, Teilnehmer, Schüler…manche leisten finanzielle Unterstützung, andere arbeiten, bezahlen oder verdienen, die Lektoren prüfen Texte, die Kritiker zweifeln an unserer Arbeit; alle haben ihren berechtigten Platz und erfüllen ihre Funktion in diesem System. Das ist der Hauptgrund, weshalb wir uns den Beziehungen zu jedem Einzelnen widmen: die Basis der Harmonie ist Vibrationen schaffen. Wir sehen uns als eine ungetrennte Einheit und beziehen daher alle mit ein, die in diesem Organismus wirken und ihm Leben verschaffen. So können wir die Zufriedenheit aller Beteiligten und unsere Kunde fördern und bewahren. Es gab jedoch mehrere Zwischenfälle, welche sich mir und meiner Teilhaberin Paula Carmona diverse Male ereigneten. Es handelte sich hierbei um eine spezielle Energie, die uns sprichwörtlich den Atem raubte, manchmal von Unmotivierheit und von ausgelaugt sein, sich überladen fühlen und Frustration gekennzeichnet. Es war wie ein Impuls, der einen wie ein reißender Fluss aus der Bahn wirft und man das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren. Und auf einmal erschien diese andere Kraft; eine sehr mächtige, die alles wieder in einen harmonischen Zustand brachte. Dieses Ereignis ist zentrales Thema in diesem Artikel.
Die Tragödie der Trennung
Wenn einer die Verbindung zu seiner inneren Mitte verliert, ist eines der Elemente aus seinem System getrennt worden. Das Element zieht sich zurück und entzieht sich zugleich der Einheit. Manchmal kann ein Teil den anderen ausschließen, jedoch tritt dieser Fall nur unter Menschen auf. Die Planeten des Sonnensystems können keinen ihrer Mitstreiter verbannen. Es liegt fernab ihrer Möglichkeiten, denn sie sind als Unterworfene der physikalischen Gesetze an bestimmte Gegebenheiten gebunden; sie sind organisiert, verbunden und verfügbar. Wir Menschen dagegen sind durchaus in der Lage, ein Mitglied einer Gruppe durch unseren freien Willen zu exkludieren. Darin besteht die größte Herausforderung der menschlichen Spezies – sich unserer Einheit und unseres Ursprungs bewusst zu bleiben, auch wenn unser Geist uns genügend Gründe dagegen liefert.
Wann und warum lösen wir uns von der Einheit?
Das Leben scheint überladen von Situationen, die uns von der eigentlichen Kraftquelle des Lebens entfernen. Jeder Moment stellt uns auf die Probe, ob wir uns dem Ursprung unserer Existenz bewusst sind. Manchmal geschehen uns unerwünschte Dinge, die in uns Unwohlsein und Ablehnung hervorrufen. Wenn wir den Kern unserer Kraftquelle verlassen, verlernen wir die Zeichen des Lebens erkennen und anzunehmen zu können; wir werfen dem Universum oder Gott vor, uns nicht das gewünschte geschickt zu haben. Wir diskutieren mit dem Ursprung der Existenz, sind gegen ihn und damit gegen das System, von welchem wir ein funktionierender Teil sind. Es ist wie ein Krieg gegen die eigenen Eltern, denen man nicht vergeben kann. Man fühlt keinerlei Dankbarkeit für die Menschen, die uns diverse Möglichkeiten geschenkt haben. Wenn man sich seiner Präsenz in der gesamten Existenz bewusst macht, wird einem seine eigene Funktion klar, die man in fast jedem Moment erfüllt. Die Existenz braucht uns genau so, wie wir sind, und wenn wir uns von ihr lösen, isolieren wir uns in unseren eigenen Interpretationen über die gefährliche Welt. Wir verwandeln uns in emotionale Autisten, die sich ihre eigene Realität schaffen, um das Desaster auszuhalten. Wir ziehen uns in eine Kapsel zurück, wo wir das sogennante unabhängige ICH heranzüchten. Die vitalen Elemente dieses Ich-Systems sind die Persönlichkeit, der Charakter, das Temperament, das Ego, der Abwehrmechanismus, die Masken und Lügen, die seine Existenz am Leben halten. Hierbei handelt es sich um ein durchaus unausgeglichenes System des Menschen, da das Ich eine von der Existenz abgeschirmte Identität geschaffen hat. Das ist die Wurzel unseres Leidens, das uns von der Einheit getrennt hat und uns glauben macht, wir seien getrennt vom Rest der Existenz. Das Ego kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da es sonst zu einem Zusammenbruch des Gleichgewichts kommen würde. Man muss diesem Ich lediglich seiner Macht entledigen, welche er über uns ausübt, und sie dem Herz überreichen. Wenn wir aus dem Herzen handeln, verbinden wir uns liebevoll mit der Existenz und werden uns der genannten Prozesse bewusst.
In Harmonie sein mit allen Systemen
Liebe meint das harmonische Interagieren mit der Umwelt. Osho hat einmal gesagt: “Die Liebe ist keine Beziehung, sondern das, was uns mit den Dingen verbindet.” Es scheint, als entsprächen die 13 Neigungswinkel der Weltachse dem menschlichen Herzen. Ist das Zufall oder eine Synchronisation? Vielleicht ist dies ein Hinweis darauf, dass unser Herz der Welt als Kompass dient, wie die Erde der Sonne im Sonnensystem. Und das gleiche Prinzip ereignet sich in den übrigen Galaxien, Dimensionen und unsichtbaren Paralleluniversen. Die Unendlichkeit kennt keinen Anfang und kein Ende. Wenn man sich dieser Unendlichkeit bewusst wird, erfährt man eine neue Auffassung von unvermeidbarer Bescheidenheit dieser immensen Unendlichkeit gegenüber. Im Vergleich zu ihr erscheinen wir klein und nichtig, fast bedeutungslos, und das macht uns automatisch demütig. Wir verstehen, dass diese Haltung das Herz öffnet und nicht verleugnet. Man fühlt sich einfach verbunden. Die Welt mit Demut zu betrachten erlaubt mir, mich als kleinster Teil einer grandiosen Existenz zu erfahren. Die Überlegenheit ist für die Funktion des Ich wichtig, welches sich stets zu übertreffen versucht, und die Bescheidenheit hilft dem Sein, sich dem Ganzen zugehörig zu fühlen. Die Trennung schafft Unausgleich, sich verbunden fühlen öffnet uns, lässt uns hingeben, verzeihen und akzeptieren. Das ist das höchste Glied der Alchemie, welches nur durch freies Fließen im Leben erreicht werden kann. Wenn wir schon mal hier sind, Leben und Bewusstsein haben, können wir uns für unser Herz entscheiden, und die Welt aus der Reinheit unseres Herzens betrachten, ohne sie zu verurteilen oder zu bewerten. Jeglicher Unausgleich richtet sich von selbst wenn wir erlauben, dass die Intelligenz des gesamten Systems der Schaffung uns beherrscht. Wenn sich die Kraft des Über-Ich in unserem Herzen manifestiert, ist es wie ein harmonischer Tanz zwischen der Existenz und dem in ihm lebenden Organismus. Wie aufregend das klingt! Man braucht also nicht versuchen, gegen den Strom des Lebens zu schwimmen. Vielmehr erscheint es als sinnlos, sich gegen dieses bedeutende System, das alles aufrechterhält, aufzulehnen. Es weiß, was es tut, denn es arbeitet schließlich im Auftrag der Liebe. Sich diesem Fluss des Lebens anzuschließen ist wie eine Heilung und erhebt uns auf die höchste Evolutionsstufe der Liebe. Konkret werden wir niemals diese Existenz verlassen, denn es gibt keinen Ausweg aus ihr, da wir ewig sind; das ist die stärkste aller Kräfte. Wenn wir versuchen, uns auf harmonische Weise mit den Gegebenheiten der Existenz zu entwickeln, wird das die Liebe aus dem Herzen aufleben lassen, die uns alles, was wir von außen betrachtet, als Teil unserer selbst verständlich macht: “DANKE. WIE IHR SEID, SEID IHR PERFEKT. IHR KÖNNTET NICHT BESSER SEIN. ICH LIEBE EUCH.” Diese unendlich ertönende Stimme, die sich schneller als die Lichtgeschwindigkeit bewegt, schallt in jedem noch so kleinen Raum der Existenz. Dann kehrt die Energie der Schaffung als Einheit zurück und wird zum Kern unseres Herzens. Dann erst sind wir wirklich integriert. Lassen wir es also geschehen, damit sich alles wieder ausgleicht. Wir geben uns diesem wunderbaren System aus Liebe hin, denn wir sind ein Teil von ihm – wir sind die Schöpfung.
Alberto Varela