EIN DOKUMENT, DAS MIT PRÄZISION EINEN VERWANDLUNGSPROZESS SCHILDERT SOWIE TEILE DER UNZÄHLBAREN VORTEILE DER ARBEIT MIT AYAHUASCA UND PSYCHOTHERAPIE:Das Zusammentreffen mit dem kosmischen Bewusstsein in mir und der Heilung meines physischen Körpers mit der Begleitung und Führung von Ayahuasca und dem Team von Inner Mastery International.Von Estanislao Grau Martinez.Psychotherapeut.
Einführung Niemals hatte ich davon geträumt, eine ähnliche Erfahrung wie diese zu haben, doch vor allem hatte ich mir nie vorgestellt, mich derart persönlich blosszustellen, wie ich es jetzt tun werde, indem ich die Tatsachen schildere, die, wenn ich dies einige Wochen später über eine andere Person gelesen hätte, mir zumindest phantasiereich, prahlerisch und naiv erschienen wären, um nicht zu sagen, eine Reihe von Lügen. So ist dies also für mich ein “Outing”, da ich in diesem Moment meines Lebens nichts mehr zu verlieren habe noch irgendein Image “aufrechterhalten” muss. Ich danke dir im Voraus für die Zeit, die du der Lektüre dieser Seiten widmest, auf welchen ich auf intime Weise und ohne Rückhalt meinen Prozess persönlicher Verwandlung darstellen werde. Der Sinn, dies zu schreiben, hat nichts mit Ruhm oder Prahlerei zu tun, an welchen ich überhaupt nicht interessiert bin, sondern mit dem Wunsch, dass meine Erfahrung von Nutzen sein kann, auch wenn es nur für einen anderen Menschen ist, dass die menschliche Entwicklung und die körperliche Heilung möglich sind. Meinen ersten Kontakt mit der Ayahuasca hatte ich im April diesen Jahres, ein Tag nach meinem 30. Geburtstag, es war mein Geburtstagsgeschenk und sollte eine Erfahrung mehr sein in meiner Rundreise in der Welt des persönlichen Wachstums und der Selbstkenntnis, die mich nun schon in den letzten 6 Jahren meines Lebens begleitet. Nach fast 5 Jahren individueller humanistischer Psychotherapie und 6 Jahren intensiver und abwechslungsreicher Ausbildung, mit einer Investition von über 40.000 € in diesem Prozess, sollte die Toma (Einnahme) von Ayahuasca nur ein weiterer Schritt auf diesem Weg der menschlichen Entwicklung sein, auf dem ich zu sein glaubte dank meiner Therapeuten und Meister, ein langer, harter und teurer Weg. Die letzten Monate vor dem Retreat waren nicht einfach gewesen, die gastrointestinalen Probleme, die ich seit 4 Jahren hatte, machten mir weiterhin das Leben schwer und verbanden mich mit der Wut und dem Hass, und hielten meine ständige Gereiztheit mit der ganzen Welt, mit den anderen und mir selbst aufrecht, andererseits versuchte ich, wieder die Beziehung zu meiner Partnerin aufzunehmen, die seit ein paar Monaten in “Stand-By” war nach 9 Jahren Beziehung und 6 Jahren als Ehepaar. Die Krise der 30 Jahre hatte meine Partnerin schwer erwischt und das Wieder-Zusammensein erschien wie eine schwierig auszuhaltende Herausforderung, verband mich ständig mit Zweifeln und der Konfusion, nicht zu wissen, was es war, was ich wollte. Zum anderen war es auch nicht der beste Zeitpunkt in meiner professionellen Arbeit als Therapeut in der Begleitung von individuellen Prozessen und Arbeit mit Gruppen, obwohl meine Praxis voller denn je war und ich mehr Kurse als je zuvor gab, ich war auch eingetaucht in Zweifel über die tatsächliche Effektivität der Therapien, die ich erhalten und in welchen ich mich ausgebildet hatte, weder die kontinuierliche Supervision noch die scheinbaren therapeutischen Erfolge gaben mir die absolute Überzeugung, dass meine Tätigkeit wirklich viel Nutzen hatte, weder für die anderen noch für mich, da die Änderungen langsam waren und manchmal nicht längere Zeit beibehalten werden konnten. Mit all dem kam ich im Haus des Retreats mit einem Gefühl von interner Angst an, die ich vor mir selbst zu verstellen suchte und für die ich mich schämte, denn mit nun 30 Jahren konnte man ja annehmen, dass alles ganz anders sein würde, so wie ich es mir selbst versprochen hatte. Und obwohl man mir positive Dinge über die Organisation und die Retreats erzählt hatte, war es schwierig für mich, diesen Leute zu vertrauen, die allem Anschein nach so viel Geld mit dem Einsatz einer Pflanze machten, die eigentlich heilig sein sollte, für mich passte es nicht zusammen mit so viel Werbung in den Sozialen Medien und diesen langen Texten auf ihrer Webseite, im besonderen war es schwierig, in das Aushängeschild der Organisation zu vertrauen, Alberto Varela, der in irgendeinem Video, den ich gesehen hatte, so angeberisch und hochtrabend beim Sprechen erschien. Diese erste Nacht vor der Toma (Einnahme) war ich sehr nervös, ich versuchte, mich zu kontrollieren, jedoch ohne viel Erfolg, es half mir, die Erläuterungen von Alberto zu hören, der mir im persönlichen Kontakt viel mehr Vertrauen einflösste und in dem ich nach wie vor etwas sah, was mir nicht gefiel, was ich jedoch nicht benennen konnte, hier half mir auch, dass ich Fragen zu meinen Zweifeln stellen konnte. Alles erschien sehr sicher zu sein, doch etwas in mir war weiterhin beunruhigt, auch wenn einige der erfahrenen Teilnehmer versuchten, mich mit ihren Erzählungen zu beruhigen. Ich erinnere mich, dass sie uns dann für die Toma vorbereiteten, den Oskaya aus den Händen und mit der Intention von Alejandra zu erhalten, war ein enormes Geschenk, nach dem ich vor Freude auf meiner Matratze sitzend weinte, das war der beste Moment der ersten Toma. Was nachher kam, war nicht so angenehm, die Toma war klein, da es das erste Mal für mich war, und hatte keine bemerkbare Wirkung, ich fühlte mich im Magen etwas besser, was ich schon feierte, denn in letzter Zeit konnte ich nicht einmal Wasser problemlos zu mir nehmen. Die Zeit verging, nach meinem Gefühl einige Stunden und ich bemerkte keinerlei Wirkung, ich versuchte, ruhig und konzentriert zu sein, doch nichts geschah, so dass ich das Angebot, eine Verstärkung zu nehmen, annahm, ich weiss nicht, ob es war, weil ich sie mit Angst nahm oder sie sich mit der ersten Einnahme verband, doch was dann passierte, könnte man mit einem Wochenendausflug ins Fegefeuer vergleichen; ich erbrach sehr viel und fühlte mich sehr schwach, eingerollt in fetaler Position und ohne mich bewegen zu können während der gesamten Zeit der Toma, als wir schlafen gehen konnten, erreichte ich das Zimmer fast auf allen vieren. Am nächsten Tag wachte ich ohne ein Spur von Beschwerden und mit relativem Wohlbefinden auf, doch vor allem mit einem klarem Verständnis. Ayahuasca hatte mir auf klare Weise und ohne Umschweife gezeigt, was ich mein ganzes Leben lang gemacht hatte, mir meine eigene Lebenserfahrung zu versauen mit meiner Kontrolle, Angst und Urteil über jegliche Erfahrung. Dies am Morgen in der Gruppe integrieren zu können, war wichtig für mich und half mir, eine weniger traumatische Erfahrung in der nächsten Nacht zu haben, in der ich nur eine etwas größere Dosis nahm, und trotzdem hatte ich in dieser zweiten Nacht nicht mehr als ein paar körperliche Empfindungen und den ein oder anderen kleinen Insight, ich kam sehr zufrieden aus dem Retreat, da ich in dem Workshop am Nachmittag eine tiefgehende Arbeit zu einem wichtigen Thema machen konnte, die mit einer langen und heilenden Umarmung mit Oscar, einem der Moderatoren, endete. Während gut einem Monat, der zwischen dem ersten und dem zweiten Retreat verging, gab es keine großen Änderungen in meinem Leben, auch wenn meine Emotionen etwas verfügbarer waren und ich mich nach einer absolut offenen Unterhaltung mit meiner Partnerin näher zu ihr fühlte, merkte ich weiterhin meinen reizbaren Darm und fühlte nach wie vor, dass meine therapeutische Arbeit unzureichend und immer weniger effektiv war. Ich fühlte, dass es für meinen Prozess nützlich sein könnte, weiterhin starke und enthüllende Erfahrungen mit der Ayahuasa zu haben, also entschied ich, mit den Retreats weiterzumachen, dieses Mal wollte ich 3 Tage teilnehmen, mit der zusätzlichen Illusion, dass die Zeremonien von einem Schamanen aus dem Amazonas geleitet werden würden. Ich kam mit weniger Angst und Unsicherheit an, da ich den Ort und einige Teilnehmer schon kannte und außerdem wusste, dass Ayahuasca mir nicht schaden würde, trotzdem war ich nervös. Den Schaman kennenzulernen enttäuschte mich ein bisschen, ohne zu wissen warum, doch dauerte es nicht lange, bis ich meine Meinung über ihn änderte. In dieser ersten Nacht entschied ich, mich komplett der Erfahrung hinzugeben, die Dosis, die ich erhielt, war größer als die des ersten Wochenendes, und ich fühlte schnell den Effekt, den ich dieses Mal beibehalten konnte, ich fühlte, als wenn mein Körper zu klein war, um mein Wesen zu beherbergen, und jedes Mal, wenn ich atmete, fühlte ich eine Beschränkung meines Körpers für meine Seele, die anscheinend aus ihm ausfahren wollte, ich konnte diese Erfahrung ziemlich gut beibehalten, schaffte es allerdings nicht, ganz loszulassen, ich kontrollierte weiterhin auf unbewusste Weise und urteilte lange Zeit diese Erfahrung von der Angst aus.
Meine Himmelsmutter kennen und mich ihr hingeben. Die tiefe Verbindung mit dem Sein und der Genuss zu leben. Das Wunder, und ich kann es nicht anders bezeichnen, kam in der zweiten Nacht des zweiten Retreats mit Ayahuasca International, es ist wichtig für mich zu sagen, dass ich immer eine sehr pragmatische Person gewesen bin und vom Verstand aus alle diese Konzepte des “wir sind alle eins”, “alles ist innerhalb von uns selbst” etc etc verstehen konnte, jedoch hatte ich nie wirklich tief in etwas Spirituelles oder Mystisches jenseits der Empfindung über den Verstand glauben können, auch wenn ich ein paar Gipfelerlebnisse hatte, die nur ein oder zwei Sekunden dauerten, insgeheim verachtete ich all dies und verspottete all jene, die mir esoterische, magische oder sonstige Geschichten erzählten, die nicht meiner Wahrnehmung verfügbar waren, ich war überzeugt, dass dies Arten waren, dieser menschlichen Realität zu entkommen, von welcher ich bisher glaubte, dass man nichts tun konnte als sie mit Resignation zu bekämpfen. Niemals hätte ich erwartet, eine Erfahrung, wie ich sie jetzt beschreiben werden, zu erleben und noch weniger zu erzählen. Mein Vorhaben für diese erste Nacht war, an der Hingabe zu “arbeiten”, ich glaubte, es in der vorherigen Nacht geschafft zu haben, zu vertrauen, doch fühlte ich, dass ich mich noch nicht vollkommen hingegeben hatte. Die Toma zeigte in wenigen Minuten Wirkung und schnell spürte ich, wie sich mein Körper ausdehnte, sogar mehr, als die Nacht zuvor, ein Meer von Visionen klassischer geometrischer Figuren präsentierte sich in meinem Verstand, ich wiederholte mir nur “halte es fest, halte es fest, halte es fest”, was in diesem Moment meine Weise war, mir gleichzeitig “gib dich hin” zu sagen und jedes Mal nahmen mich die Visionen mehr ein, es waren schon keine Visionen mehr, sondern sie verwandelten sich in Teil meiner totalen Erfahrung, ich sah es nicht, sondern lebte es. In einem Augenblick konnte ich klar fühlen, wie eine Art von feinen Bambusrohren umgeben von Farbschleifen mich im gesamten Magen-Darm-Bereich “operierten”, es war niemand da, nur diese Energie, die mich heilte, während ich mich aufgeben konnte, während “das” seine Arbeit feinfühlig, schnell und schmerzlos machte und ich fühlte, dass diese “Energien” in der Tat meine Darmprobleme gelöst hatten. Nach dieser Erfahrung und quasi ohne es zu merken, begann mein Körper sich gleichzeitig aufzulösen und zu schmelzen, es war wie man sagt, als wenn man nach Hause kommt, in Wirklichkeit kam ich nirgends an, sondern vereinte mich mit etwas, das aus meinem Solarplexus entstand und alles überströmte, ich selbst verwandelte mich immer mehr in dieses alles, ich kann nicht mit Worten die Magie alles dieses beschreiben, doch war es etwas ähnliches wie ein Funkeln von Millionen wunderbarer Lichtstrahle aller vorstellbaren Farben, es war eine derartige Empfindung von Frieden und Harmonie, dass ich nicht weiss, ob ich je wieder im Leben ein derartiges Erlebnis haben werde, es war, als ob ich wieder im Bauch von Mama war, es war wie in der Gegenwart Gottes zu sein, während ich selbst Gott war, außerdem erschien diese Präsenz ganz klar weiblich und mütterlich, weil sie so freundlich, warm und zärtlich war und mich umsorgte und hielt wie eine Mama ein Kind. Ich war eins mit dem Universum und konnte zum ersten Mal in meinem Leben wirklich ausruhen, die Kontrolle loslassen, vertrauen, akzeptieren und mich der mysteriösen Kraft des Universums hingeben, die sich vor mir und gleichzeitig in mir geöffnet hatte, um mich nicht mehr zu verlassen, sehr langsam ging die Intensität dieser Empfindung zurück und ich gewann allmählich das Bewusstsein meines Körpers zurück, es war wie eine Heimreise, von diesem kosmischen Bewusstsein in dieses menschliche Körperchen, jetzt vertraute ich ja nur noch, akzeptierte und gab mich auf dem Rückweg dem hin, was passierte, ohne in irgendeiner Weise zu versuchen, zu kontrollieren, ich sah ganz klar, was man “Lichtwesen” oder saubere Energien nennen könnte, die vor mir in Form kleiner verschwommener Lichter erschienen und Platz machten für andere, es war, also ob Hunderte von Buddhas, Engeln und erleuchteten Wesen sich freuten, dass ich dort angekommen war und zurückkehren konnte, um es zu erzählen und zu teilen; niemals fühlte ich irgendeine Art von negativer oder “dunkler” Präsenz, und wenn es sie gab, war sie überdeckt von den wunderbaren und leuchtenden Gestalten, die mich zu meiner menschlichen Erfahrung zurückbegleiteten. Als ich wieder das volle Bewusstsein über meinen Körper zurückerlangt hatte, fühlte ich, dass dieses Erlebnis mein Leben ändern würde, ich fühlte ein totales und absolutes Vertrauen in die Existenz, in meine Himmelsmutter wie ich sie jetzt gerne nenne, ich wusste im Grunde meines Seins ohne jeden Zweifel, dass ich möglicherweise eines Tages, wenn ich meinen menschlichen Körper zurücklassen würde, zu ihr zurückkehren würde, woher ich gekommen war, wusste, dass niemand mir dies wegnommen konnte, dass egal was passieren würde, diese Erfahrung in mir und meinem menschlichen Herzen leben würde, wusste, dass sie in mir war und in Wirklichkeit nicht nur in mir, sondern in allen fühlenden Wesen des Universums, auch wenn ich mich aufgrund dieses Erlebnisses in diesem Moment etwas besonderes und separat von den anderen fühlte, und dass ich nur vom Verstand aus verstehen konnte, dass dies nicht mein Alleinbesitz sein konnte. Ich fühlte ein enormen Wohlbehagen, doch vor allem ein großes Vertrauen darin, dass das „aus dem wir alle gemacht sind, gut und großzügig“ ist und nur will, dass wir uns weiterentwickeln, ich fühlte, darauf vertrauen zu können, dass alles, was von jetzt ab in meinem Leben kommen würde, gut sein würde, auch wenn ich es in diesem Moment nicht erkennen konnte, doch ich wusste, dass ich jeglicher Erfahrung, die mir die Existenz bringen würde, vertrauen, akzeptieren und hingeben könnte. Der Rest der Nacht war ein Spektakel von kontinuierlichen Insights, sobald ein Gedanke kam, wurde er automatisch durch ein tiefes Verständnis aufgelöst, ich konnte in diesen 6 Stunden, die bis zum Morgen vergingen, mehr Dinge über meinen Charakter und mein Ego kennenlernen als in 6 Jahren Studium und tiefgehender Erforschung meines Verstands, meiner Emotionen und meiner Instinkte. Auch das Erbrechen war magisch, ich erinnere mich, dass ich es mit einem Lächeln im Mund machte, und sah ganz klar, dass aus meinem Körper „Parasiten“ kamen; ich war schon eine ganz zeitlang besessen von der Idee, dass meine gastrointestinalen Beschwerden durch Parasiten provoziert wurden und hatte eine lange und komplexe Behandlung zur Parasitenreinigung gemacht, die mir nur sehr wenig geholfen hatte und mich noch mehr in meiner Kontrollhaltung bestärkt hatte soweit dies überhaupt möglich war, doch beim erbrechen sah ich ganz klar, woraus diese Parasiten bestanden; das Urteil und die Kontrolle, die Tatsache, jeder Lebenserfahrung das Etikett von gut und schlecht anzuheften, und alles bis zum allerkleinsten Detail in meinem Leben kontrollieren zu wollen, das war es, was mir das Leben und den Darm versaut hatte, und jetzt war ich nicht nur von einer kompassiven und liebevollen Kraft „operiert“ und in einem Ozean von Bewusstsein und Frieden gewogen worden, sondern hatte mich von alleine mit Liebe von diesen Parasiten befreit, die mir das Leben aussaugten, doch nicht ohne mich voher bei ihnen zu bedanken für ihren Versuch, mich zu beschützen, die Angst war der Ursprung ihrer Existenz und meines fehlenden Vertrauens sowie meiner Haltung, in jedem Moment zu urteilen und zu kontrollieren, jetzt brauchte ich sie nicht mehr…ALLES WAR GUT. Am nächsten Tag wachte ich nicht so “erleuchtet, wie man es hätte erwarten können” auf, doch folgte ich dem Tagesverlauf im Retreat wie alle anderen auch, die Därme störten mich nicht mehr so sehr, doch gab es kein Wunder einer Änderung; ab Mittag begann ich mir Sorgen zu machen, weil ich mein Notizbuch nicht fand, dieses war besonders wertvoll, da ich in ihm Notizen zu den verschiedenen Workshops und Ausbildungen festhielt, an welchen ich seit Januar teilgenommen hatte, außerdem gab es viele fast im Dunkeln festgehaltene Notizen zur vorhergehenden Nacht über die Hunderte von Insights, die ich hatte, für mich war der Verlust ein Unglück, denn eine der Sachen, die mich mein ganzen Leben lang begleitet hatte, war das schlechte Gedächtnis und die Unfähigkeit, wichtige Entdeckungen zu erinnern, da ich dies vom Verstand aus machte, sie jedoch nicht integrierte, deshalb war ich davon besessen, sie aufzuschreiben, und zwar immer, ohne Notizbuch zu sein, hiess ohne all jenes Wissen und eigene Entdeckungen zu sein. Andererseits wurde das Haus am Spätnachmittag von einer Welle neuer Teilnehmer überschwemmt, und ich fühlte mich ohne vitalen Raum, all dies setzte meine “Neuronen” in extremen Spannungszustand und meinen Charakter und mein Ego in Aktion, indem sie jegliches Anzeichen der Arbeit vom vorherigen Tag überrollten. Die Nacht kam und ich war nicht ruhig, und hatte es auch nicht geschafft, wenigstens etwas vom Gefühl des Vertrauens der vorherigen Nacht zu bewahren. Was für eine Enttäuschung, dachte ich, es war eben wieder eine Erfahrung, wieder eine Erfahrung, die ich nicht integriert hatte…doch glücklicherweise lag ich vollkommen daneben. Vor dem Beginn der Vorbereitung der Toma hatte ich Alberto getroffen, den ich gebeten hatte, ein paar Minuten mit ihm sprechen zu können, seine Ruhe überraschte mich angesichts des Radaus, so viele neue Leute zu empfangen, ich erzählte ihm in Stichworten meine Erfahrung der vorigen Nacht, in Erwartung einer Anerkennung, so wie ich das immer mit allen Figuren machte, denen ich Autorität übertrug, d.h. das Bild des Vaters, doch abgesehen davon erhielt ich eine Frage, die mich für einen Moment aus mir selbst herausholte. Alberto fragte mich, ob ich irgendwann einmal ihm oder der Organisation misstraut hatte, in diesem Moment fühlte ich, wie mein Ego einen Schritt zur Seite machte und antwortete ohne zu denken mit einem klaren und überzeugenden JA, doch präzisierte ich dies im Moment eines klaren Insights und eines Freudenschauers, der mir durch den Körper fuhr, und ich erzählte ihm so, wie ich es fühlte, dass dieses Misstrauen ein Reflex meiner selbst war, dass alles, was von ihm in mir den geringsten Widerstand provozierte, alles, was mir an ihm und seiner Organisation nicht gefiel, ganz klar von mir selbst und meinen Schattenseiten sprach, in diesem Moment fühlte ich mich frei und musste ihn unbedingt umarmen in Dankbarkeit des Geschenks, das er mir gerade gemacht hatte, indem ich als Lebenserfahrung und nicht vom Kopf aus begriff, dass alles in mir ist und ich nicht ausserhalb meiner selbst etwas sehen kann, was nicht schon in mir wohnt. Als Alberto später zu mir sagte “Du bist bereit” und mir für die Toma einen Platz vor ihm “erteilte” und vor Beginn die Szene der Frage und der Umarmung vor rund 80 Personen erläuterte, fühlte ich mich etwas besonders, selbstverständlich zum Teil vom Ego aus, weil der “Vater” mich anerkannt und zu seiner “Rechten” gesetzt hatte, doch auch vom Sein aus; ich fühlte mich besonders, da mein Beispiel des ungerechtfertigten Misstrauens als Spiegel für andere der Anwesenden dienen konnte. Als die Toma begann, wusste ich, dass die Ayahuasca stärker war, also erwartete ich eine Erfahrung mindestens so wie die Nacht zuvor. Ich entschied, an der Dankbarkeit und dem Mitleid zu arbeiten, da die Gipfelerfahrung in der vorherigen Nacht nur mich selbst beinhaltete und die anderen im Hintergrund geblieben waren, ich wusste (in diesem Moment vom Verstand aus), dass dies nicht komplett war und es mir noch fehlte, die anderen Wesen miteinzubeziehen, die mich in dieser Existenz in meiner menschlichen Erfahrung begleiteten, und mich vor allem mit der Dankbarkeit zu verbinden, für die Gelegenheit, diese Einheit, Heilung und Meer von Insights der vorhergehenden Nacht zu erleben. Nach der Einnahme von Ayahuasca und Ablauf, wie es schien, mehrerer Stunden, passierte nichts und ich war ruhig, akzeptierte, dass ich nicht wieder eine Erfahrung wie die Nacht zuvor haben würde, die das war, was ich im geheimen erwartete; weder in jener Nacht noch möglicherweise nie mehr würde etwas so machtvolles passieren, auf jeden Fall akzeptierte ich es und resignierte nicht, so wie ich es in anderen Momenten gemacht hätte, ich entschied, die Nacht in Ruhe zu verbringen, Musik zu hören und in Kontakt mit allem, was meine Himmelsmutter für mich vorbereitet hätte, auch wenn es Langeweile oder sogar Unbehagen sein sollte wie in anderen Tomas. In der Tat fühlte ich wie bei jeder Toma ein leichtes Unbehagen im Magen, auch jetzt konnte ich es aushalten, trotzdem hatte ich nach zwei Stunden genug und stand auf, um zu erbrechen, ich gab das ganze Ayahuasca und etwas Wasser von mir, es gab nichts mehr zum herauslassen, als ich fertig war, war ich ruhig und legte mich wieder hin; und dort geschah das zweite und definitive Wunder, zuerst konnte ich klar fühlen, wie “etwas” meinen gesamten Darm spürbar, aber ohne jeden Schmerz, in jedem einzelnen Bereich durchlief, von unten nach oben und als es im Magen ankam, löste es sich spurlos auf, dort verschwand komplett das leichte Unbehagen nach dem Erbrechen, und mich begann ein Gefühl des Wohlbefindens zu überfluten, das mit nichts vergleichbar war, was ich bisher gefühlt hatte, zuerst war es physisch und ich fühlte mich sehr, sehr gut, dann stieg es zum Kopf und zum Gesicht auf und generierte ein Lächeln absoluter Glückseligkeit, das vollkommen spontan war und bis Mittag des nächsten Tages verblieb, niemals hatte ich etwas vergleichbares erlebt, ich verband mich mit einer mir unbekannten Freude und Genuss, die obendrein permanent waren, ich fühlte etwas, was man nicht in Worten ausdrücken kann, doch kann ich versuchen, mich anzunähern, mein Körper entspannte sich, wie ich es noch nie erlebt hatte, ich gab jegliche Kontrolle auf, plötzlich leerte sich auch mein Verstand von jeglichen Gedanken, ich erlebte einen Zustand tiefer Meditation, mit offenen Augen und in vollem Kontakt mit der Welt um mich herum, ich erinnere mich an manchen Moment, als ich mir bewusst wurde, dass da überhaupt keine Gedanke war, der mir durch den Kopf ging, und automatisch kam mir ein Insight, der mehrere existentielle Fragen zusammenfasste, und die letztendliche Antwort war die gleiche, ALLES IST GUT, alles ist perfekt wie es ist, da meine Himmelsmutter perfekt ist und die Existenz, die von ihr ausgeht, ich erinnere mich an diesen Satz (alles ist gut), wie er in meinem Verstand widerhallte an jedem der wenigen Male, an dem ihn etwas beschäftigte und mein Lächeln jedes Mal breiter und sanfter wurde, die restliche Zeit konnte ich nichts anderes tun als mich an dem absolut größten Genuss zu ergötzen, den ich jemals erlebt hatte. Es war alles derart perfekt, ich erinnere mich an jede Person, die ich von meinem Platz aus sah, und die mir kostbar und komplett erschien, dass ich die Personen, die an meinem Platz vorbeigingen, einfach nur berühren und umarmen wollte, es war das Gefühl einer natürlichen innigen Beziehung mit allen ohne Unterschied zwischen uns, da wir alle die gleiche Sache waren, ich erinnere mich auch an einen anderen Satz, der zeitweise in meinem Verstand widerhallte, es war ICH BIN SCHON ANGEKOMMEN, ich sah Alberto aus der Ferne und sendete ihm diesen Gedanken, “ich bin schon angekommen, Bruder, danke, mich bis hierher zu leiten”, mit größerer Perspektive kann ich jetzt, ohne Angst vor einem Urteil oder weil ich als Schwindler bezeichnet werden könnte, sagen, dass ich in dieser Nacht erleuchtet wurde, und auch wenn ich zu meiner menschlichen Erfahrung zurückgekehrt bin, war ich während einiger Stunden ein Buddha, doch ohne ein Gefühl, speziell oder anders zu sein, alle Teilnehmer des Retreats waren wir Buddhas diese Nacht, manche fühlten es und manche nicht, ich konnte klar sehen, dass ich nicht der einzige war, der diese Nacht diesen Zustand erreichte. Zum Beispiel war es wunderbar, als ich auf die Toilette ging und einen anderen Teilnehmer traf, den ich spontan und voller Genuss umarmte und Bruder nannte, nicht weil dies der Jargon der erfahrensten Teilnehmer oder der Moderatoren war, sondern weil ich es so fühlte, und wir verschmolzen in einer der wunderbarsten Umarmungen meines Lebens. Nachher ging ich nach draussen, um die Sterne zu sehen und etwas spazieren zu gehen, ich erinnere mich, wie perfekt und harmonisch alles war und ich es nicht glauben konnte, mein Glück und das Glücksgefühl, das nicht genug Platz in meiner Brust hatte, ich legte mich in eine Hängematte unter dem Sternenlicht und erinnere mich, sie mit einer brüderlichen Liebe und einem derart großen Vertrauen angesehen zu haben, dass wir alle die gleiche Sache waren und ich einen Stern, der mir “bekannt” vorkam, sogar wunderbar nannte, so als ob wir uns “von früher” kennen würden. Die Nacht ging weiter in diesem Zustand von reiner Liebe, Genuss und Glückseligkeit, die mich nicht verliessen, und ich dachte, dies würde mich nun nicht mehr verlassen. Und in der Tat fühlte ich am nächsten Morgen genau das gleiche, vielleicht mit etwas weniger Intensität, doch dieses “himmlisch dumme” Lächeln war immer noch auf meinen Gesicht und begleitete mich bis nach Hause an diesem Nachmittag. Ich hatte Lust, die ganze Welt zu umarmen, mit der Seele zu umarmen, ich suchte die Leute auf, mit welchen ich vor einigen Tagen Zurückweisung empfunden hatte und ich umarmte sie von ganzem Herzen, tauschte brüderliche Blicke mit allen, die meinen Weg kreuzten, ich fühlte mich derart gesegnet durch diese Erfahrung und wusste in meinem Inneren, dass jene Erfahrung mein Leben für immer geändert haben würde, und dass ich nicht recht wusste, ob ich nach Hause zu “meinem Leben” zurückkehren oder für immer in diesem Ozean von Glück und Frieden bleiben sollte, es war verführerisch, doch ich wusste, dass die definitive Prüfung darin bestand, ob ich das, was ich erlebt hatte, in meinen Alltag mitnehmen konnte, also akzeptierte ich die Herausforderung, nach Hause zurückzukehren, nicht ohne mich mit enormen Umarmungen und den besten Wünschen für die letzte Toma von allen meinen Brüderchen und Schwesterchen zu verabschieden, da ich an dieser nicht teilnehmen würde, ich hatte genug gehabt und es gab nichts mehr, was ich noch finden könnte, ich war angekommen, wo ich ankommen sollte, zumindest in diesem Augenblick.
Die enttäuschende und hoffnungsvolle Rückkehr zu meiner Menschlichen Realität So kehrte ich also mit diesem Lächeln des absoluten Glücksgefühls nach Hause zurück, fühlte in meinem tiefsten Inneren, dass wenn ich in diesem Augenblick einen Unfall hätte und sterben würde, ich mich nicht ans Leben festklammern würde, ich war vorbereitet zu sterben, jedoch nicht vom Kopf, sondern vom Sein aus, ich fühlte, dass meine menschliche Erfahrung ausreichend für mich und in der Tat perfekt war und dass ich alles, was die Existenz mir bringen würde, umarmen würde, da nun das VERTRAUEN, die AKZEPTANZ und die HINGABE nicht nur in meinem Herzen, sondern in meinem Sein wohnten. Es war eine wunderbare Rückfahrt, doch wie ich schon vermutet hatte, sollte dieser Zustand der “Gunst” nicht ewig dauern. Bei der Einfahrt in die Stadt, in der ich wohne, die im Zentrum des “Lochs” liegt, wie meine Jugendfreunde sie nannten, fühlte ich klar, wie dieser Glückszustand fast wie auf einen Schlag verschwamm, es war ein Sprung ins kalte Wasser zurück zur rauhen Realität und war besonders hart für mich, doch nach wenigen Minuten erinnerte ich mich an das Vetrauen, das in meinem Herzen wohnte und das von Wolken der “trüben” Energie verdeckt war, die ich immer in meiner Stadt gefühlt hatte und verstand, dass dort die Prüfung begann, mein transpersonales Erlebnis auf das Gebiet des Menschlichen und Alltäglichen zu bringen. Als ich bei der Ankunft zu hause meine Partnerin umarmte, war dies nicht so besonders, wie ich es mir vorgestellt hatte, das gleiche passierte mit der Gruppe von Freunden, mit denen ich mich danach verabredet hatte und die ich seit Monaten nicht gesehen hatte, ich fühlte mich enttäuscht und für ein paar Momente wie beklommen, doch war da weiterhin etwas von diesem grundsätzlichen Vertrauen und tiefer Akzeptanz, das mir half, präsent zu bleiben und alles durchzuhalten, was mir passieren würde. Am nächsten Tag kehrte die Freude und Hingabe an “das was ist” in viel schwächerer Form wieder, auch wenn dies nicht nach meinem Gefallen war, d.h. ich liess das Werturteil des “das war nicht gut” für das, was mir passierte, außer Betracht und verstand, dass dies Teil des Integrationsprozesses war und begriff ebenso klar, dass je höher einer kommt, umso härter der Sturz ist, auch wenn ich noch nicht fühle, gestürzt zu sein, sondern eher zuerst abrupt und dann sanft gelandet zu sein; auch das Lächeln kehrte zurück, wenn auch weniger übertrieben und Schritt für Schritt begann ich, die Enttäuschung des Vortages in einen viel ruhigeren Zustand zurückzuführen, ohne an das Mass des Genusses und Friedens der zwei Tage vorher zu gelangen, doch merkte ich ganz klar, dass sich etwas in mir geändert hatte, etwas tiefgehendes und dass “dieses” Wunderbare, das ich erlebt hatte, nicht verschwunden war, auch wenn es am Anfang von der Enttäuschung, nicht weiterhin “in den Wolken” und gleichzeitig auf der Erde bleiben zu können, verdeckt gewesen war. Die wirkliche Prüfung hat sich jeden Tag in meiner Routine und im Hin und Her des Alltags gezeigt, ich möchte hervorheben, dass sich meine Haltung und meine Präsenz komplett geändert haben, in Bezug auf meine Partnerin, meine Eltern, meine Freunde und sogar die Leute auf der Straße, doch vor allem auf die Personen, die ich auf ihren Prozessen begleite, sei es individuell in der Praxis oder in den Gruppenausbildungen. Jetzt kann ich sie viel besser “sehen”, kann ihren Schmerz fühlen und mit Zuneigung und Geduld beobachten, ohne dass es eine Last für mich ist, und ohne sie aus irgendeiner der Erfahrungen retten zu wollen, die sie erleben, ich habe mich machtlos erklärt, wie mein Brüderchen Sergio sagt, da ich verstehe, dass ihre Schmerzen Teil ihres vitalen Entwicklungsprozesses sind. Eine Woche nach meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich Schritt für Schritt alle Erlebnisse dieser drei Tage tiefgehenden Kontakts mit dem kosmischen Bewusstsein, das in mir wohnt, und der Begleitung durch Ayahuasca und dem Team von Ayahuasca International, integriere. Ich fühle in meinem Herzen ein tiefes Sehnen, andere Wesen zu begleiten, damit sie ihren Weg in irgendeinem Prozess gehen, ähnlich dem meinen, den ich das Privileg hatte zu gehen und Tag für Tag weiterzugehen, seit ich zurückkehrte, da ich zumindest heute der festen Überzeugung bin, dass Ayahuasca und die psychotherapeutische Begleitung ein sehr machtvolles und nützliches Werkzeug sind für alle, die bereit sind, zu sehen und sich dem hinzugeben, was auch immer in einem sein mag, um sich auf diese Weise zu heilen und als Mensch weiterzuentwickeln; deshalb möchte ich öffentlich Alberto Varela und seine Organisation beglückwünschen und meinen Dank aussprechen, für seinen enormen Mut, diese Werkzeuge des Bewusstseins in die ganze Welt zu bringen, wer weiss, wieviele Jahre noch vergangen wären, bis ich mich entschieden hätte, in den Dschungel zu fahren, um Ayahuasca zu nehmen, Danke Alberto, dafür, sie in eine nahe, bequeme und sichere Umgebung zu bringen, die garantiert, dass Tausende von Menschen von diesem Geschenk profitieren können. Zum heutigen Tag mache ich keine Pläne mehr für mein Leben, meine einzige Absicht im Leben ist, mich der Existenz hinzugeben und ihr zu Diensten zu sein, im tiefsten Vertrauen in meine “Himmelsmutter” und alles das akzeptierend, was sie in mein Leben bringen möge. Lleida 4. Juni 2016
Klicke hier für die komplette Liste und Informationen der nächsten Ayahuasca International Retreats 2017. Darin finden sich weiterführende Links zu jedem einzelnen Retreat. Berlin, 31. AUGUST – 03 SEPTEMBER Für Buchungen oder Anfragen schreibe bitte an [email protected] |