ZUM FÜHLEN ZURÜCKKEHREN…ODER BEGINNEN ZU FÜHLEN?

Cristian ist aus Zaragoza und ist in den Urwald gereist, nachdem er an verschiedenen Retreats zur Inneren Entwicklung mit psychotherapeutischer Anwendung von Ayahuasca teilgenommen hat.

Ich bin in ein anderes Land gereist, über den großen Teich. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich geflogen und habe die Welt mit ihren Farben wirklich gesehen. Kurzgefasst, ich bin im Amazonas gewesen, einem der wenigen Plätze, der noch die Luft der Freiheit atmet. Ich sage das wegen der reinen Natur, die es dort gibt und weil ich jemand bin, der eine Welt sieht und betrachtet, die nur von einer Spezies verändert wurde. Ich bin Teil dieser Spezies, die dem Planeten und seinen anderen Bewohnern Schmerz zugefügt hat. Ist das gerecht? Ist das stimmig? Wie soll man solch einen unbewussten Akt bezeichnen? Ich weiß es nicht. Aber ich selbst habe gefühlt, beobachtet und gelauscht….Und ich fühle mich, als hätte ich das zum ersten Mal in meinem Leben getan. Und das ist im Urwald geschehen.

Seit Tagen geht mir etwas im Kopf herum, etwas, das ich nicht verstehe. Es ist jedoch perfekt, es nicht zu verstehen. Und es ist folgendes: Wie bin ich dazu gekommen, diese Erfahrung so sehr zu genießen? Wie kann ich verstehen, dass die Pflanze eines anderen Kontinents, die dort seit Tausenden von Jahren gebraut wird, zu mir kommt und dass sich durch sie mein ganzes Leben verändert hat? Ganz abgesehen davon, dass ich einen Geist habe, der eine Welt kannte, in der alles berechnet und beziffert wird. Und der davon ausgeht, dass alles Bezifferbare nur einen Bruchteil von dem ausmacht,  der es organisiert und zusammenstellt, damit es gesehen werden kann. Manche nennen es Gott, andere bezeichnen es als Magie oder universelle Energie. Was auch immer es ist, ich weiß, dass es da ist. Ich weiß es, weil ich es gefühlt habe und das ist ein Wunder. BEGONNEN ZU HABEN ZU FÜHLEN.

Auf der Reise hatte ich eine Unterhaltung mit Mama Ana. Sie weiß vieles über die Pflanzen und Heilmittel und selbstverständlich über das Yagé. Wir haben über Gott gesprochen, über Jesus und über Religion im allgemeinen. Sie erzählte uns von ihrer Sicht auf den Himmel und auf die Hölle und erwähnte die reinen Persönlichkeiten der Bibel. Danach erzählte ich ihr von meiner Sichtweise auf dieses Thema. Der Gott, den ich kenne, hat keine Form. Er hat kein Gesicht, er hat gar nichts. Aber!!! Er macht alles, er ist in allem Lebendigen und kommt von allem Lebendigen. Diese Betrachtungsweise habe ich durch das Leben erhalten. Ich verstehe es und weiß es sogar.. in meiner Erfahrung hat dieser Gott alles erschaffen, was wir sehen, hören, riechen und fühlen. Und er erschafft es weiterhin in jedem Moment. Von subatomaren bis zu astronomischen Ebenen durchzieht es die menschlichen und sozialen Ebenen und ein großes und so weiter…

Was mir diese Reise noch gegeben hat ist das, was wir Menschen als Kontakt zur  Natur bezeichnen. Das ist komplex für jemanden, der nicht an einen erweiterten Bewusstseinszustand oder an alternative Heilpflanzen glaubt oder daran, dass die Erde und der ganze Planet lebt und ein Wesen ist. Und obwohl es ihr gleich zu sein scheint, uns ihre vielfältigen Gaben zu schenken, so sollten wir ihr doch als Mitglieder der menschlichen Rasse etwas mehr Respekt entgegenbringen. Es genügt schon, wenn wir das, was wir erhalten auf korrekte Weise wertschätzen und darauf achten, wie wir es benutzen. Ich werde jetzt nicht weiter an diesem Thema kratzen, da viele Gedanken und Bewertungen in mir auftauchen, die ich hier nicht niederschreiben möchte. Aber ich möchte darauf beharren, wie wundervoll es gewesen ist und dass ich mich als Teil dieser Erde fühle und als Wesen, das sie bewohnt und liebt.

Einer der Gründe, warum ich mich auf diese Reise begeben habe, ist Ayahuasca bzw. Yagé. Seitdem ich es Anfang des Jahres probiert hatte und das schließt auch die Gründe mit ein, die mich zu diesem Getränk geführt haben, sehe ich es als grandioses Geschenk, das mir dieser Gott, von dem ich vorher sprach geschenkt hat. Jetzt weiß ich, wie ich es nutzen möchte. Ich habe viele Freunde und/oder Bekannte, die diese Medizin als Droge betrachten. Oder sie verurteilen in mir das Vorher und das Nachher. Oder es macht ihnen einfach Angst (das haben manche gesagt). Was mich betrifft sind sie frei, zu denken und zu fühlen was sie wollen. Nach meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es unbeschreiblich ist. In einem Jahr habe ich viele Leute kennengelernt, die Yagé eingenommen haben und sie sind durch heftige Veränderungen in ihrem Leben gegangen. Mein geliebter Reisepartner hat seine Arbeit bei einer Bank aufgegeben. Endlich kann er tun, was er weiß und was ihm gefällt und dabei der gleiche sein und es genießen. Das ist nur ein Fall, es gibt noch mehr. Die meisten sind Leute mit einem enormen Potential, dass sich aus irgendeinem Grund im Verborgenen hielt. Durch Yagé kam es zum Vorschein und es ermöglichte ihnen, zu heilen und aufzublühen. Auch bei mir gibt es Veränderung. Ich beginne zu verstehen, wer ich bin und ich will es genießen. Ich möchte das ändern, was mir an mir nicht gefällt. Diese Medizin hat dazu geführt, dass ich das Leben liebe. Mein eigenes und das Leben der ganzen Totalität. Und ich weiß jetzt, dass das Leben mir das geben wird, was sein soll.

Ich bin hier in Mocoa, einige Tage von der Rückreise entfernt. Während wir das Heilmittel zusammen mit dem Taita Marcial zubereitet haben, bat ich ihn darum, mein Mentor für die Verarbeitung von natürlicher Medizin und die Heilung durch Yagé zu werden. Ich habe einen Ort kennengelernt, wo man Pflanzen und das Material der Erde mit Respekt behandelt und ich möchte es verstehen und der Welt anbieten können, in der ich lebe. Mir gefällt es, mit den Händen zu arbeiten, zu lernen und etwas anzubieten. Und mir ist klar, dass mir ein Wechsel der Luft in diesen Höhen gut tun würde. Ebenso, wie der Welt etwas Gutes und Heilendes geben zu können.

Das war auf innigste Art und Weise meine Reise nach Kolumbien. Endlose Gesichtspunkte, über mein Leben, über diejenigen, die mir nahe stehen, über die Welt, von der ich umgeben bin bis dahin, wo ich mich hinbewegen möchte. Die reinsten Erkenntnisse, das Wissen darüber, dass ich ein Leben habe, um zu verstehen und das man besser genießt mit dem, was man tut. Nachdem ich das alles gesagt habe, bleibt mir nur übrig zu danken. Besonders erwähnen möchte ich: Alberto Varela, seine Familie und das Team von Ayahuasca International und Inner Mastery. Dafür, dass sie mir die Türen zu dieser Gelegenheit geöffnet haben. Oso dafür, dass er mein Reisepartner war und ein enger Freund in meinem Leben ist. Es gibt  einen ganz besonderen Menschen, der in mein Leben gekommen ist und mich bis hierher geführt und begleitet hat: Hendara Rico. Danke, dass du lebst und bist, du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich möchte allen Menschen danken, die ich in meinem Leben gekannt habe. Alle haben auf eine oder andere Weise zu meinem Weg beigetragen. Im Wissen darum, dass es noch viele geben wird, denen ich danken werde beende ich diesen Brief mit den Worten: DANKE DEM LEBEN, DAS MIR SOVIEL GEGEBEN HAT UND ICH STOSSE AUF DAS AN, WAS ES UNS GEBEN WIRD.

Cristian Alcalá Gil.

 

Bei Interesse an einer Teilnahme einer solchen Reise, bitte auf Englisch an: [email protected]

 

Ayahuasca International hält Retreats, die die Einnahme von Ayahuasca mit psychotherapeutischer Arbeit verbinden, in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.

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